Donnerstag, 25. August 2016

REZENSION zu Zwei Herzen im Goldfischglas

Buchinfos

Titel: Zwei Herzen im Goldfischglas
Originaltitel: The Girl who chased Otters
Autorin: Sally Partridge
Seitenzahl: 320
Verlag: cbj
ISBN: 978-3-570-40331-0

Preis: 8,99 €

Inhalt

Olivia möchte unbedingt zu den beliebten Leuten dazugehören. Deshalb bittet sie den Außenseiter Nathan um Hilfe, da dieser ein Meister darin ist, andere Menschen zu beobachten und deren Verhalten zu analysieren. Als jemand mit einer leichten Form des Asperger-Syndroms ist das seine einzige Chance, die für ihn oftmals ziemlich unverständlich agierende Wesen um ihn herum auch nur ansatzweise zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren. Nathans Nachhilfe wird schon bald von Erfolg gekrönt, doch dadurch entfernt sich Olivia auch immer weiter von ihm und verliert in ihrem Bemühen sich anzupassen, zunehmend den Blick für die wichtigen Dinge im Leben. So übersieht sie auch, wieviel sie Nathan bedeutet und dass er der Einzige ist, der sie so wertschätzt wie sie ist. Stellt sich nur die Frage, ob es Nathan als Experte des menschlichen Verhaltens gelingt, sie davon zu überzeugen, dass er der Richtige für sie ist.

Eigene Meinung

Den Inhalt von "Zwei Herzen im Goldfischglas" fand ich ziemlich interessant, als ich den Klappentext gelesen habe, weshalb ich das Buch gleich nach dessen Erscheinen gelesen habe. Allerdings lag es leider weit unter meinen Erwartungen, weshalb es nur drei Eier bekommt. Zu Beginn jedoch gefiel mir die Geschichte noch und war sehr vielversprechend. Dadurch dass Nathan das Asperger-Syndrom in leichter Form hat, ist er anderes als die meisten Menschen und versteht deren Verhalten nur durch seine seit der Kindheit trainierte Analyse. Die demonstriert er anfangs auch auf sehr eindrucksvolle Art und Weise, was mir sehr gut gefallen hat, denn dadurch sieht man die Welt durch andere Augen und beginnt diese Analyse der Verhaltensweisen auch auf die Gegenwart zu übertragen. Ist es wirklich möglich von einem Tag auf den anderen zu den Beliebten zu gehören, wenn es einem gelingt, sich an diese anzupassen und die Verhaltensweisen anzugleichen? Ich finde das ist eine sehr interessante Frage, auf die Sally Partridge hier eine Antwort zu finden versucht. Doch leider entwickelt sich die Geschichte ab einem gewissen Punkt in eine komische Richtung. Olivia wird mir zunehmend unsympathischer, denn sie ignoriert Nathan in der Schule nicht nur komplett und kommt dann bei dem kleinsten Problem wieder angelaufen, sondern verleugnet ihre spätere Beziehung komplett und demütigt den armen Nathan ein ums andere Mal. Er tat mir dabei richtig leid, denn alles was er wollte, war Olivia glücklich zu machen, doch nachdem sie bei den beliebteren Schülern Anschluss gefunden hat, lässt sie ihn komplett fallen, obwohl sie selbst eigentlich tief im Inneren weiß, dass das alles nur Fassade ist. Ein weiterer Punkt der mich an dem Buch gestört hat ist übrigens auch der Titel, der ziemlich irreführend und in meinen Augen ziemlich unpassend ist. Wie steht das denn bitte mit der Handlung im Zusammenhang? Da trifft der englische Titel "The Girl who chased Otters" den Kern der Geschichte weitaus besser, denn im Grunde ist das Buch genau das: Eine Verhaltensstudie von Olivia, dem Mädchen, deren Hobby es ist Otter zu beobachten, das unbedingt zu den Beliebten dazugehören möchte und sich dabei beinahe selbst verliert.

Bewertung
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